Zusammen mit den beiden Schuppen 68-Aktivisten Klaus-Dieter Gleitze und Hermann Sievers habe ich für die Landesarmutskonferenz Niedersachsen an der NETZ, der Niedersächsischen Teilhabezeitung mitgewirkt.
In jeder Ausgabe gab es eine Rubrik „Tipps und Nützliches“, für die ich redaktionell zuständig war. Und was liegt da näher, die vielen Hundehalter unter den Armutsbetroffenen auch einmal darüber zu informieren, wie sie trotz sehr knapper Kasse am besten mit ihren vierbeinigen Freunden über die Runden kommen. Deswegen aktualisiere ich den letzten Beitrag an dieser Stelle. Voilà
Tiertafel in Linden sorgt für einen vollen Napf!
Die Arbeit ist weg, das Geld wird knapp – Sie fühlen sich mal wieder so richtig mies. Meistens schrumpft in so einer Situation dann auch noch der Bekanntenkreis erheblich zusammen. Einer jedoch geht mit Ihnen durch dick und dünn: Ihr Hund. Aber wenn das Budget ohnehin schon knapp ist, fällt es nicht leicht, die Kosten für den besten Freund des Menschen auch noch aufzubringen.
Einen Mehrbedarf für Hunde gewährt das Jobcenter leider nicht. Obwohl doch bekannt ist, welche heilsame Wirkung Haustiere im Allgemeinen und Hunde im Speziellen auf das Wohlbefinden des Menschen haben. Wenn alles den Bach runter gegangen ist, gibt Ihnen wenigstens ihr Kumpel auf vier Pfoten Halt. Den auch noch abzugeben, das wäre wirklich das Allerletzte!
Für diejenigen, die in und um Hannover wohnen, gibt’s wenigstens den täglichen Futternapf umsonst. In Hannover Linden existiert nämlich eine Tiertafel.
Dort können sich Haustierbesitzer mit geringem Einkommen umsonst mit Tiernahrung eindecken. Und nicht nur Hundehaltern wird dort geholfen, auch die Besitzer von Katzen oder Nagern sind willkommen. Ein Einkommensnachweis oder eine HARTZ IV-Bescheinigung wird übrigens nicht gefordert. Lediglich einen Impfnachweis möchten Herr und Frau Brandt-Plömer sehen, die den Laden schon seit ein paar Jahren managen. Die Tiertafel hat jeden Montag und Donnerstag zwischen 14:00 und 18:00 Uhr geöffnet. Zu finden ist sie im Dunkelberggang 7 in 30449 Hannover-Linden.
Ermäßigung bei der Hundesteuer
Bei der Hundesteuer langen die Kommunen bekanntlich ordentlich zu. Es lohnt sich aber, in der zuständigen Stadt- beziehungsweise Gemeindeverwaltung nach einer Vergünstigung zu fragen. In Hannover zahlen Hundebesitzer regulär 132 Euro pro Jahr. Wer seinen Hund bereits hatte, als er oder sie in wirtschaftliche Not geraten ist, erhält eine Ermäßigung und muss nur 96 Euro berappen. Wer sich allerdings einen Hund anschafft, obwohl er bereits arm ist, kann nicht mit Nachlass rechnen. Das ist zwar ungerecht, derzeit aber allgemeine Praxis.
Das Recht auf Hund (oder Katze) – und was es kostet
Einmal abgesehen von Einschränkungen beispielsweise durch ein Verbot im Mietvertrag, hat jeder das Recht, ein Haustier zu halten. Das gilt natürlich auch für Menschen, die von HARTZ IV leben.
Aber wer sich beispielsweise einen Hund anschaffen möchte, sollte sich vorher über die Kosten im Klaren sein. Neben Hundesteuer und Ernährungskosten muss in Niedersachsen eine Haftpflichtversicherung finanziert werden. Denn die ist Vorschrift und schlägt mit rund 50 bis 60 Euro jährlich zu Buche.
Einen Preisvergleich finden Sie unter: http://www.hundeversicherung-check.de/
Außerdem verlangen die Behörden in Niedersachsen von sogenannten Neuhundehaltern einen Sachkundenachweis. Als Neuhundehalter gilt, wer nicht innerhalb der letzten zehn Jahre über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren einen Hund gehalten hat. Der Sachkundenachweis ist durch eine Theorie- und Praxisprüfung, den sogenannten Hundeführerschein, zu erbringen.
Eine Liste der derzeit zugelassnen Prüfer finden Sie hier: http://www.politik-kultur.de/canidistan/wp-content/uploads/2015/03/hf-pru%CC%88fer1.pdf
Die Kosten für die Prüfung liegen zwischen 80 und 130 Euro. Dazu kommen gegebenenfalls die Kosten für einen Kurs in der Hundeschule, denn Sie müssen mit Ihrem Hund ja vorher üben. Die Preise variieren zwischen 90 bis zum Teil knapp 200 Euro. Hier lohnt der Preisvergleich. Sie können natürlich auch allein mit Ihrem Hund pauken. Dafür sollten Sie sich aber zumindest ein hilfreiches Buch kaufen. Empfohlen wird:
„Der neue Hundeführerschein – leicht gemacht!: Vorbereitung auf die theoretische und praktische Prüfung zum Sachkundenachweis“ von Kristina Falke und Jörg Zimmer. Das Buch ist im zsr Verlag erschienen und kostet 14,90 Euro.
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