Entsetzen über den Massenmord. Israelsolidarität in Hannover

Demonstrationsteilnehmr mit Israel-Fahne

Solidarität mit Israel in Hannover


Eine düstere Atmosphäre liegt über dem Steintorplatz, an dem sich gestern am 09. Oktober 2023 spätnachmittags viele Menschen versammelt haben, um ihre Trauer über die Opfer der islamistischen Terrorattacke in Israel und ihre Solidarität mit dem angegriffenen jüdischen Staat zum Ausdruck zu bringen. Von rund 400 Demonstranten berichtet die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ), andere Schätzungen gehen von 500 bis 800 Teilnehmern aus.

Vielen steht der Schrecken über die brutalen Massaker, bei denen mindestens 900 Israelis, Männer, Frauen, Alte und Kinder, ums Leben gekommen oder von den Terroristen entführt worden sind, noch ins Gesicht geschrieben. Passend zur Stimmung bedecken schwere Wolken den Himmel und tauchen die Szenerie in ein dunkles Grau, die Menschen suchen unter Regenschirmen Schutz vor dem Dauer-Nieselregen, der erst gegen Ende der Veranstaltung etwas nachlässt.
Einige der Versammelten müssen um Freunde, Verwandte oder Lebenspartner trauern, die in Israel getötet oder in den Gaza-Streifen verschleppt wurden, sagt Yevgen Bruckmann von der liberalen jüdischen Gemeinde.
Solidarität mit Israel bekunden unter anderem der Hannoversche Oberbürgermeister Belit Onay, Regionspräsident Steffen Krach und Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens. Man werde nicht zulassen, dass Judenhass und Hamas-Terror sich ausbreiten, bekundet die Ministerin. Juden und Jüdinnen hätten ein Lebensrecht in Israel und auch hierzulande, betont Belit Onay, ein Umstand, der prinzipiell selbstverständlich sein sollte. Abzuwarten bleibt, inwieweit die politisch Verantwortlichen ihrer öffentlich bezeugten Betroffenheit nun Taten folgen lassen? Etwa, ob man konsequent gegen antisemitische Organisationen und antisemitische Aktionen, wie den Beifall für die Hamas-Mörder, auch vor Ort vorgehen und sich in den Parteien und Gremien dafür einsetzen wird, dem Terrorregime in Gaza die finanzielle Unterstützung zu entziehen. Jahr für Jahr fließen sowohl vom Bund als auch von der europäischen Union Millionenbeträge in das Palästinensergebiet, die zur Stabilisierung der islamistischen Herrschaft über Gaza beitragen. Fraglich ist zudem, ob sich die Israelsolidarität auch dann noch bewähren wird, wenn die israelische Armee mit unpopulären Maßnahmen dazu übergeht, die Strukturen der Hamas in Gaza wirksam zu zerschlagen.
In diesem Zusammenhang schreibt der Aktionskünstler und Blogger Klaus-Dieter Gleitze: „Nicht hilfreich sind da auch Äußerungen von Politikern wie dem niedersächsischen MP Stephan Weil, der gedankenarm die klassische Politposition des Einerseits/Andererseits und ‚Interessen beider Seiten berücksichtigen….‘ daherplappert, wenn er sagt: ‚Diese furchtbaren Terrorangriffe müssen schnell beendet werden, es darf auf beiden Seiten kein weiteres Blutvergießen mehr geben‘. Das stellt eine inakzeptable Äquidistanz zu beiden Seiten her, Israel und Hamas. Wie soll sich Israel anders vom faschistischen Terror der Hamas befreien als durch Gewalt, Militär, Waffen, Krieg? Nochmal für Herrn Weil zum Mitdenken: Das ist ein Terrorüberfall von Barbaren auf eine demokratische Zivilisation. Es gibt da keine zwei Seiten, die gleichberechtigt wären.“
Die Mordbrenner von der Hamas haben Kinder und Alte getötet und gequält, Frauen mißbraucht, gefoltert und umgebracht. Sie haben veranschaulicht, was passiert, wenn Israel für einen Moment lang nicht wachsam ist. In Israel geht es jeden Tag ums Überleben. Seit dem Holocaust wurden nie wieder innerhalb kürzester Zeit so viele Juden umgebracht wie in jenen schrecklichen zwei Tagen am siebten und achten Oktober 2023, heißt es. Die palästinensischen Islamisten und ihre Freunde wollen dort weiter machen, wo die Nazis aufhören mussten. Sie haben gezeigt, was ihre „Free Palestine“ Parolen wirklich bedeuten: die „Freiheit“ der Region von Juden. Es geht ihnen nicht um eine „Zwei-Staaten-Lösung“, es geht ihnen nicht einmal in erster Linie um eine Beseitigung des Staates Israel. Es geht ihnen um die Vernichtung jüdischer Menschen.
Und leider liegen auch jene daneben, die in der Fatah-Führung im Westjordanland eine moderate Alternative sehen. Fatah-Chef Abbas rechtfertigt die Mordaktion als Selbstverteidigung „gegen Siedler und Besatzungskräfte“. Schuld an der Gewalt sei die „israelische Blockade des Friedensprozesses“.
Auf dem Hannoversche Steintorplatz-Platz hebt der Präsident des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden, Michael Fürst, hervor, dass nicht jeder Palästinenser ein Terrorist ist. Ein wichtiger Hinweis, der bei aller Trauer und aller Wut über die Opfer der Terrorattacke nicht vergessen werden sollte. Die palästinensischen Islamisten haben nicht nur Israelis, sondern ihre eigene Bevölkerung in Geiselhaft genommen. „Free Palestine“ brüllt ein Verbeikommender, und wird von der Polzei schnell auf Abstand zur Kundgebung gebracht. Free Palestine, dass wäre ein in Frieden und Kooperation mit Israel lebendes Palästina. Als der ehemalige israelische Ministerpräsident Ariel Sharon im Jahr 2005 alle Siedlungen in Gaza räumen ließ und die Armee aus dem Gebiet abzog, standen die Möglichkeiten dafür weit offen. Sie wurden verspielt. Gesiegt hat der Judenhass.