Es muss angeleint werden – die Brut- und Setztheit hat begonnen

Am letzten Sonntag war ich mit meinem Hund im Wald zwischen Engensen und Ehlershausen unterwegs. Da mein Sheppy nicht zum Jagen neigt und ich relativ – wohlgemerkt: relativ! – sicher bin, ihn im Fall von Wildsichtung rechtzeitig abrufen zu können, durfte er frei off-lein laufen. Irgendwann näherte sich von fern ein anderer Fußgänger und kam rasch näher, an der Leine einen kleinen Windhund führend, der trotz Hundemantel offenkundig arg fröstelte. Der in zünftiges jägergrün gekleidete Fußgänger und sein fröstelnder Hund spazierten direkt auf uns zu; ich rief meinen Sheppy ran und gebot ihm, in den Sitz zu gehen. Der Grüne baute sich vor uns auf und musterte uns mit gestrengem Blick. „Aber ab morgen wieder angeleint, das Rotwild hat schon gesetzt, ne (!)“, ließ er in harschem Tonfall vernehmen. Auf Nachfrage outete er sich noch als der zuständige Jagdpächter und zog dann seines Weges.

Es herrscht wieder Leinenzwang in Niedersachsen

Seit Montag hat die Brut- und Setzzeit begonnen. Das wusste das Rotwild vielleicht nicht so genau und hat halt einige Tage zu früh losgelegt. Wir aber müssen unsere Hunde seit Ostermontag wieder überall an die Leine nehmen, denn Brut und Setzzeit bedeutet für Hund und Halter in ganz Niedersachsen Leinenzwang. Die Nichteinhaltung kann teuer werden: „Verstöße können mit Geldbußen von bis zu 5000 Euro geahndet werden“, weiß die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ). Der Leinenzwang gilt in Hannover übrigens auch für einige Bereiche, die den Rest des Jahres als Hundeauslaufflächen dienen. Dazu zählen laut HAZ „etwa die Gebiete am Kronsberg und der alten Bult. Auch die Eilenriede ist in den kommenden Wochen für Hunde ohne Leine tabu. Für die Halter in den innenstadtnahen und südlichen Teilen der Stadt bleibt somit wenig Möglichkeit, ihren Hunden ein uneingeschränktes Austoben zu ermöglichen. Denn die verbleibenden Freilaufflächen ohne Leinenzwang sind während der Brut- und Setzzeit häufig überfüllt“.
Für Hunde und Halter ist das kommende Vierteljahr also quasi Sauere-Gurken-Zeit: Erst am 15. Juli hat es sich ausgebrütet und –gesetzt. Dann darf wieder vermehrt abgeleint werden.

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