Weinmeere

Butterberge und Milchseen, davon haben wir schon einmal gehört. So wurde die vermeintliche Überproduktion der entsprechenden landwirtschaftlichen Produkte in der EU bezeichnet und gleichzeitig suggeriert, dass die Produktion gedrosselt werden müsse. Natürlich ging es dabei weniger um eine absolute Überproduktion als vielmehr um die Preisstabilität, denn was wir zuviel hatten, hatte man andernorts zuwenig.
Ähnliches scheint sich jetzt als eine Folge der Überseeimporte beim Wein anzubahnen. Am ersten August ist in der EU eine auf zunächst drei Jahre befristete Rodungsregelung für Weinberge in Kraft getreten. Mario Scheuermann vom Drinktank-Weinblog informiert:

Bis zum Jahr 2010 stellt Brüssel 1,074 Milliarden Euro an Hilfsgeldern für die Rodung von Weinbergen zur Verfügung. Damit soll die Rebfläche innerhalb der Mitgliedsstaaten um 175.000 Hektar verkleinert werden. Noch liegen aus den beiden grossen Anbauländern Italien und Spanien keine Zahlen vor. Gerüchte besagen lediglich, dass Spanien möglicherwiese Anträge für 100.000 Hektar und mehr stellen werde. Konkreter sind die Angaben aus Ungarn und Frankreich. So will die ungarische Weinwirtschaft schätzungsweise 4.000 bis 5.000 Hektar roden. Das entspräche ca. fünf bis sieben Prozent der Gesamtrebfläche von 88.000 Hektar. In Frankreich gingen nach einem Bericht von Viniflhor in den ersten sieben Tagen bereits 2.288 Anträge für insgesamt 9.567 Hektar ein. An der Spitze liegt dabei das Anbaugebiet Languedoc-Roussillon mit 6.638 Hektar vor Bordeaux (609 ha), Südwest-Frankreich (595 ha), Beaujolais (540 ha), Korsika (474 ha) und der Loire (131 ha).

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Foto: Beinsen

Das Weinmeer wird trocken gelegt.

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