Teroldego – Ein inspirierender Roter aus Italien

Castel Firmian (2008) – Teroldego Rotaliano Denominazione di Origine Controllata
Weingut: Cantina Mezzacorona in Mezzocorona (Trento)
Anbaugebiet: Region Trentino, Piana Rotaliana
Traube: Teroldego
Farbe: Purpur- bis kirschrot
Nase: Sauerkirsche
Gaumen: Kirsche, Cassis
Nachhall: weiche Holundernote
Alkohogehalt: 12,99%
Insgesamt: Mild, weich, fruchtig.
Passt insbesondere zu sommerlichem Essen, zu Salaten, Geflügel, Pasta, Gemüse, Risotto und anderen Reisgerichten

Teroldego – bewähertes Mittel in außergewöhnlichen Situationen
Als die römisch-katholischen Kirchenoberen Mitte des 16. Jahrhunderts auf dem Konzil von Trient über ihre Probleme mit der Reformationsbewegung zu Rate saßen, sollen sie dabei zünftig dem Wein zugesprochen haben. Anlass zum Trinken hatten sie ja genug: die alte Ordnung Europas stand Kopf und der Papst verlor eine Bastion nach der anderen, zu Lande, auf dem Wasser und vor allem in den Köpfen der Menschen. In Vino Veritas: Trost und Inspiration suchten die Konzilsmitglieder daher auch in geistigen Getränken und ließen sich kräftig vom vergorenen Saft der regionalen trentinischen Rebsorte Teroldego einschenken.
Geschadet hat es nicht: Auch wenn sich die Reformation nicht mehr stoppen ließ, so gelang es dem Konzil doch immerhin, die katholische Kirche aus ihrer Schreckstarre zu reißen und neu aufzustellen. Man schärfte die eigenen theologischen Positionen gegenüber den evangelischen Herausforderern, beschnitt die krassen Missbräuche des Reliquienhandels und des Ablasswesens und beschloss eine Liturgiereform. Als inspirierendes Tröpfchen zur Krisenbewältigung scheint sich der Teroldego also bewährt zu haben.

Altehrwürdige Traube
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts findet diese altehrwürdige Traube – bei der sich eine genetische Verwandtschaft mit der französischen Sorte Syrah nachweisen lässt, – erstmals urkundliche Erwähnung. Sie wird hauptsächlich in der Rotalianaebene des norditalienischen Etschtals angebaut, dort, wo die Flüsse Etsch und Noce zusammenfließen. Auf seinem Weg durch die Berge bringt der Noce steiniges Geröll mit, und gerade in diesem mageren Kiesboden fühlt sich die Teroldegotraube sauwohl und kann hier zu einem tiefdunklen, fruchtigen Rotwein heranreifen. Zur Belohung dürfen die Weine das amtliche italienische Qualitätssiegel Denominazione di origine controllata tragen.

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Fruchtiges Tröpfchen
Hier, im trentinischen Etschtal, liegt das Städtchen Mezzocorona, das dem regionalen Anbaugebiet seinen Namen gibt. Ein großer Teil der Erzeuger in diesem Gebiet hat sich zu der Kooperative Weinkellerei Mezzocorona zusammengeschlossen, die unter anderem auf einer Anbaufläche namens Piana Rotaliana rund um ein altes Schloss aus dem 15. Jahrhundert den Teroldego kultiviert. Castel Firmian heißt das Schlösschen und so heißt auch der fruchtige Rote, der hier aus den Trauben gekeltert wird.
Im Glas präsentiert sich dieser Wein in kräftigem purpur- bis kirschrot und hinterlässt in der Nase einen intensiven Duft von Sauerkirschnoten. Am Gaumen gibt er sich leicht, säurearm und samtig in den Tanninen, um dabei gleichzeitig fruchtige Aromen von Kirsche und dunklen Johannisbeeren zu entfalten. Im Nachhall bleiben weiche aber anhaltende Reminiszenzen an die Holunderfrucht zurück. Der Castel Firmian ist ein junger fruchtiger Wein aus Italien und mit seinen 12,99 Prozent Alkohol nicht gerade ein Softie. Er eignet sich zu nicht allzu schweren sommerlichen Speisen wie Salaten, Geflügel, Pasta, Gemüse, Risotto und anderen Reisgerichten.
Den Castel Firmian gibt es in den Filialen von Jacques Weindepot für Euro 5,90.
Jacques Weindepot Filialfinder – hier klicken

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