Mit einem Beaujolais den Frühling begrüßen

Moulin a Vent, erhältlich bei Aldi Nord

Rebsorte Gamay
Nase : Ananas, Banane
Geschmack: frisch, Himbeere,
Abgang: Kirsche, etwas Aprikose
Farbe: Kirschrot, Granatrot
Leicht tanninhaltig
12,5 Prozent Alkohol
Jahrgang 2007

Unter den französischen Weinen zählen die Tropfen aus dem Beaujolais nicht unbedingt zu den Erhabensten. Eigentlich fristen sie neben ihren Kollegen aus den französischen Weinanbaugebieten mit großem Ruf eher ein bemitleidenswertes Mauerblümchendasein. Geografisch ist das Anbaugebiet Beaujolais Teil des Burgund, aber der alte Vater Burgunder verleugnet diesen Abkömmling und gönnt ihm das Privileg seines ehrwürdigen Namens nicht. „Aus dem Jungen wird nichts“, scheint er zu sagen, und vielleicht muss sich der junge Beaujolais deshalb Jahrgang für Jahrgang unter dem Etikett Beaujolais Primeur oder Noveau in den in- und ausländischen Supermärkten billig verramschen lassen, bevor er zur wirklichen Reife gelangen kann. Der Ehrlichkeit halber muss gesagt werden: In der Tat eigenen sich die wenigsten Beaujolais’ zur langen Lagerung.
Die Gebiete des Beaujolaisweines liegen etwa 300 bis 400 Meter über dem Meeresspiegel und sind aufgrund ihrer speziellen geografischen Situation wechselnden klimatischen Einflüssen ausgesetzt. Mal ist es nass, mal kalt, mal wieder mediterran warm, ein Hin und Her, das nicht alle Rebsorten aushalten. Die Gamaytraube jedoch kommt ganz gut damit klar und wird deshalb hier auch vorwiegend angebaut. Für den edlen Burgunder indes ist dieses eher robuste Gewächs nicht zugelassen.
Selbstverständlich hat auch das Anbaugebiet Beaujolais seine Spitzenlagen, die sich mit der Bezeichnung Cru oder Grand Cru schmücken dürfen. Zu ihnen zählt das Moulin à Vent, es umfasst eine Fläche von 681 Hektar und liegt etwa 250 Meter über dem Meeresspiegel. Hier werden die Weine durch ein Kohlensäure-Maischung-Verfahren hergestellt und gehören zu den hochwertigsten Erzeugnissen aus dem Gebiet. Teilweise können sie bis zu zehn Jahren reifen.

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collage: beinsen

Über einen französischen Abfüller namens Eugène Serrignon hat Aldi-Nord jetzt etliche Liter Wein des Jahrgangs 2007 aus dem Moulin à Vent einsammeln lassen und sie schon vor einer Weile in seinen Filialen zu einem Preis von 4,99 Euro angeboten. Das ist nicht gerade ein Niedrigpreis für Aldiwein und daher sind in etlichen Filialen auch noch einige Fläschchen dieses Tropfens vorrätig.
In der Nase begrüßt uns der Molin a Vent mit exotischen Aromen von Ananas und Banane. Beim Trinken appelliert er an den Duft von Himbeeren und lässt im Nachhall einen Eindruck von Kirsche und etwas Aprikose zurück. Wir haben es mit einem frischen, etwas moussierenden und mäßig tanninhaltigen Wein zu tun, der gut etwas gekühlt getrunken werden kann.
Derzeit hält langsam der Frühling Einzug und es dauert nicht mehr lange, bis die Grillsaison beginnt. Dann ein Stündchen bevor das Feuer raucht den Moulin a Vent in den Kühlschrank stellen und bei Bratwurst und Putensteak damit dem Frühling zuprosten.

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