Ursprünglich sollte es schon im September letzten Jahres losgehen. Der Start hat sich dann zwar etwas verzögert, aber jetzt macht Norbert Zajac, Besitzer des Tiergroßhandels „Zoo Zajak“, ernst: Seit Freitag letzter Woche kann man in seinem Discounter – allem Protest von Tierschützen zum Trotz – Hundewelpen verschiedener Rassen erwerben. Neben Dackeln werden unter anderem auch Australian Shepherds angeboten, die Preise liegen zwischen 799 und 899 Euro. Dem größten deutschen Tierhändlerverband ZZF hat Zajac mittlerweile den Rücken gekehrt, denn der untersagt seinen Mitglieder per Selbstverpflichtung die Präsentation von Hunden im Geschäft. Damit sollen, wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung in ihrer Ausgabe vom letzten Samstag hervorhebt, „Spontankäufe vermieden und die gründliche Überprüfung der Interessenten garantiert werden“.
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„Die Nachfrage sei riesig, wird Zajac in der HAZ zitiert. Weiter schreibt die Zeitung:
Etwa 1000 Welpen pro Jahr zu verkaufen sei völlig realistisch. Bisher werden junge Hunde vor allem direkt beim Züchter gekauft. Dort gehört ein gründliches Gespräch mit dem Käufer über seine Lebensumstände zum Geschäft, und die Herkunft der Tiere ist akribisch dokumentiert. Viele Kaufinteressenten gehen auch zu den örtlichen Tierheimen, wo bundesweit Tausende Hunde auf neue Besitzer warten. Auch dort schauen die Mitarbeiter dem potenziellen Hundekäufer gründlich auf die Finger – inklusive unangemeldeter Hausbesuche, wie eine Hundefreundin in Duisburg erzählt. Die Kommerzialisierung des Welpenverkaufs, zumal in einem „Tier-Supermarkt“ der Superlative, empfinden Tierschützer deshalb als Provokation. Die Haltung der jungen Hunde in der reizarmen und stressigen Atmosphäre des Geschäftes führe zu Entwicklungsschäden. Außerdem brauche niemand weitere Hundeangebote, mehr als genug Tiere warteten in den Heimen auf ein neues Zuhause, sagte am Freitag ein Aktivist der Tierschutzorganisation Peta, die vor der Tür protestierte. Die Atmosphäre war aufgeheizt: Der Tierschützer wurde erst gar nicht in das Geschäft gelassen. Zwei Hundebesitzerinnen, die vor Kameras Kritik äußerten, ließ Zajac von Sicherheitsleuten aus dem Geschäft führen. Der Duisburger Geschäftsmann weist jede Kritik zurück. „Die Tiere haben es gut hier“, sagt er und verweist auf Tierboxen, die mit 35 Quadratmetern doppelt so groß seien wie gesetzlich verlangt, auf festangestellte Tierärzte und Rund-um-die-Uhr-Betreuung mit reichlich Personal. 800?000 Euro habe er insgesamt investiert. Sein Personal befrage jeden Kunden gründlich. Spontan- oder Mitleidskäufe seien bei Preisen um die 1000 Euro wenig wahrscheinlich. Und wer sich „verkauft“ habe, könne den Hund innerhalb eines Monats gegen 50 Prozent des Kaufpreises zurückgeben. Vor allem solche Zusicherungen überzeugten Hundefreunde angesichts mancher Missstände und des Schwarzmarktes im Hundehandel. „Wir haben doch alle schon genug Elend gesehen“, sagte etwa Hundehalterin Kerstin Jacobs in Duisburg. „Hier holt niemand Hunde aus Osteuropa aus dem Kofferraum.“ „Manche angeblichen Züchter halten ihre Hunde auf dem Balkon – dann doch wohl besser hier“, meint Ulrike Samel aus Hattingen im Ruhrgebiet.
Bericht von Hundetrainerin Melanie Schneider auf Hundeleben in Hannover:An-der-Leine.de
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