Der richtige Wein zu Weihnachten

Et geiht op Wiehnachten to, sagte man früher im hannoverschen Land, wenn die Festtage immer näher rückten, der Weihnachtsbaum, meistens eine Fichte, verschnürt hinter dem Haus auf seinen Einsatz wartete und es langsam Zeit wurde, Vorkehrungen für das Weihnachtsessen zu treffen. Et geiht also ok nu up Wiehnachten to, und bevor der Gänsebraten kalt wird, liefert Weinblättchen schnell noch ein paar sachdienliche Hinweise für die Auswahl des richtigen Weines dazu. Zu diesem Zweck haben wir uns einmal umgehört, was einige exponierte Weinhändler aus Hannover und Umgebung ihren Kunden empfehlen.
„Bei einem fettigen Essen wie dem Gänsebraten brauchen Sie einen Wein, der alles in guter Balance hält“, meint etwa Claudio Pellis vom Weinhandel Legro in Langenhagen-Godshorn bei Hannover. „Es muss ein Wein mit kräftiger Säure und kräftigen Tanninen sein, sonst können sie ja gleich Sirup trinken, sagt der italienische Weinexperte.“ Claudio Pellis empfiehlt den Babera d’ Alba Superiore doc von Terre Antiche. Der Barbera gehört zu den wichtigsten Weinen in der Region Piemont und steht in dem Ruf, ein fruchtiger und vollmundiger Tropfen mit einer kräftigen Struktur zu sein. Hergestellt wird er zu 100 Prozent aus der Baberatraube. In der Regel muss dieser Wein mindestens 10 bis 12 Monate in Barriques reifen. Der Babera d’ Alba Superiore 2005 ist im Weinhandel Legra für Euro 6,70 zu haben.

„Ein Wein zum Weihnachtsbraten muss auch etwas Festliches sein“, insistiert Andreas Holzendorff, Inhaber von Jacques Weindepot an der Vahrenwalder Straße in Hannover. Grundsätzlich rät Holzendorff zu einem feinen, sanften aber doch fruchtigen Tröpfchen. „Eine generelle Empfehlung lässt sich aber schlecht geben“, sagt der Weinfachmann, es käme schließlich in erster Linie darauf an, was der jeweilige Kunde mag. „Schauen Sie,“ argumentiert er, „wir haben Kunden, die jedes Jahr zu Weihnachten einige Flaschen Gewürztraminer ordern. Erlaubt ist eben, was gefällt!“ Zu guter Letzt lässt sich Andreas Holzendorff aber doch noch zu einer Empfehlung hinreißen. Wer vor Überseeweinen nicht zurückschrecke, der könne beispielsweise zu einem von der Sonne verwöhnten chilenischen Tröpfchen greifen. „Probieren sie es mal damit“, sagt Holzendorff und präsentiert einen Cuvée aus dem chilenischen Colchagua-Tal, der aus den Rebsorten Carmenère und Cabernet Sauvignon kreiert wird. Hacienda Araucano – Clos de Lolol, so die Bezeichnung dieses Weines, dessen 2005er Jahrgang derzeit für Euro 14,85 pro Flasche in Jacques Weindepot zu haben ist.
Ob es zu Weihnachten nun der Babara, ein Gewürztraminer, der Hacienda Araucano – Clos de Lolol oder letztlich doch etwas ganz anderes sein wird, bleibt wie immer jedem selbst überlassen. Unser Tipp: Wer die Qual der Wahl vermeiden will, kann ja gleich alle drei Weinsorten ausprobieren. Zu jedem Gang einen anderen Wein. Wie auch immer: Weinblättchen wünscht frohe Weihnachten!

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