„Das Blut der Erde“ – Griechischer Wein

In einem seiner bekanntesten Lieder huldigte der Schlagersänger Udo Jürgens vor gut 30 Jahren dem griechischen Wein: „Griechischer Wein ist wie das Blut der Erde“, schnulzte er seinerzeit in die Mikrofone und landete damit einen seiner größten Hits. Darin ging es allerdings weniger um den Rebensaft aus dem Balkanstaat als vielmehr um die Einsamkeit griechischer Migranten – damals noch Gastarbeiter genannt – im fremden Deutschland.


Udo Jürgens: Griechischer Wein

So süßlich-schmalzig wie Udo Jürgens Remineszensen an das „Blut der Erde“ sich anhören, schmeckt leider oft auch der Wein beim Griechen um die Ecke. Um wirklich einmal ein Lokal mit einem guten Tropfen zu finden, muss man schon lange suchen: Üblicherweise wird einem hier eher eine süßliche Flüssigkeit mit dem Bouquet von Fanta oder Pepsi Cola serviert. Ansonsten verbinden viele mit griechischem Wein zunächst ihre mehr oder weniger genussvollen Retsina-Erfahrungen; jenes harzige und bittere Getränk, das sich in den siebziger Jahren bei Griechenland bereisenden Rucksacktouristen und Aussteigerfreaks recht großer Beliebtheit erfreute.

Wen wundert es also, dass das „Blut der Erde“ nicht gerade unter den Top 10 auf der Beliebtheitsskala der meisten Weinfreunde rangiert. Dabei gehört Griechenland zu den ältesten Weinanbaugebieten der Welt, dessen Tradition sich bis in die Antike nachweisen lässt. Von den über 300 einheimischen Rebsorten werden einige bereits seit mindestens 3000 Jahren angebaut. Und mit seinem milden Klima und den vielen Sonnentagen im Jahr hat Griechenland die besten Voraussetzungen für kräftige und harmonischer Weine.

Immer mehr griechische Winzer gehen heute dazu über, hochwertige Weine zu erzeugen.

Sie wollen von dem Ruf weg, nur Retsina, süßen Samoswein und lieblichen Rotwein keltern zu können. Der Rückzug in höher gelegene, kühlere Gebiete in Verbindung mit modernisierten Anbaumethoden und der Kultivierung von roten Qualitätsreben hat in den vergangenen Jahren hervorragende Weine entstehen lassen. Das zentrale Weininstitut in Athen trägt Sorge, dass sich die griechische Weinwirtschaft in puncto Qualität zielstrebig weiterentwickelt (Wikipedia).

Es macht also Sinn, sich vom Retsina-Trauma und Pepsischock zu erholen und das Weinland Griechenland neu zu entdecken. Wer sich auf den Weg machen will, findet interessante Informationen unter Griechischer-Wein.eu .

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